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Interview

unser fokus bleibt auf qualität und nachhaltig-keit.“

„UNSER FOKUS BLEIBT AUF QUALITÄT UND NACHHALTIGKEIT.“

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CEO
Rolf Habben
Jansen
CEO Rolf Habben Hansen
Rolf Habben Jansen im Interview mit Michael Kastl
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Michael Kastl, Managing Director Treasury, Finance & Investor Relations, im Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden der Hapag-Lloyd AG zur Geschäftsentwicklung des Jahres 2023

Michael Kastl: Rolf, wie blickst Du auf das Geschäftsjahr 2023?


Rolf Habben Jansen: Im Großen und Ganzen verlief das Geschäftsjahr im Rahmen unserer Erwartungen: Wir sind zu Beginn mit viel Rückenwind gestartet, indem wir durch langfristige Verträge noch von der außerordentlichen Marktlage in den Vorjahren profitieren konnten. Im Zuge der Aufhebung der Covid-Restriktionen weltweit und einer Abkühlung der Konjunktur war aber bereits absehbar, dass sich die Situation der Lieferketten entspannen wird und es zu einer Normalisierung kommt. Die steigende Zahl an Schiffsauslieferungen im Markt hat zusätzlichen Druck auf die Frachtraten ausgeübt, sodass diese in der zweiten Jahreshälfte in vielen Fahrtgebieten nicht auskömmlich waren. Wir haben deshalb frühzeitig auf der Kostenseite gegengesteuert. Zum Ende des Jahres zeigte sich dann in einigen Fahrtgebieten eine Erholung der Frachtraten – auch aufgrund von Kapazitätsengpässen aufgrund der angespannten Situation im Roten Meer.

Welchen Einfluss hatte dies auf die finanzielle Entwicklung des Unternehmens und wird es erneut eine Dividende geben?

Insbesondere aufgrund eines immer noch sehr guten ersten Halbjahres, haben wir 2023 ein Konzernergebnis von 3 Milliarden Euro erzielt. Das liegt erwartungsgemäß deutlich unter dem Niveau des außergewöhnlich starken Geschäftsjahres 2022 – ist jedoch das drittbeste Ergebnis unserer Unternehmensgeschichte. Davon sollen auch unsere Aktionärinnen und Aktionäre profitieren. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen deshalb der Hauptversammlung gemeinsam eine Dividende von 9,25 Euro je Anteilsschein vor – dies entspricht insgesamt 1,6 Milliarden Euro und ist der dritthöchste Betrag, den wir jemals ausgeschüttet haben.

Welche strategischen Fortschritte konnte Hapag-Lloyd erzielen?

Wir haben im Berichtsjahr erneut gute Fortschritte gemacht und konnten damit unsere Strategy 2023 erfolgreich abschließen: Wir haben die Zufriedenheit unserer Kunden durch Qualitätsverbesserungen nochmals deutlich gesteigert und sind bei der Digitalisierung gut vorangekommen, beispielsweise mit unseren neuen Track & Trace-Geräten, mit denen wir unsere gesamte Containerflotte ausstatten und neue Services anbieten werden. Zugleich haben wir unser Terminalportfolio ausgebaut und diese Aktivitäten in einem zweiten Geschäftsfeld Terminal & Infrastruktur gebündelt, wodurch wir unser Kerngeschäft Containertransporte auch perspektivisch in wichtigen Märkten weiter stärken werden. Mittlerweile sind wir an 20 Terminals auf fünf Kontinenten beteiligt. In unseren strategischen Wachstumsmärkten Indien und Afrika haben wir weiter zulegen können. Darüber hinaus haben wir unseren CO2-Fußabdruck reduziert und damit auch beim Thema Nachhaltigkeit nochmals deutlich an Fahrtaufgenommen, beispielsweise indem wir neue moderne Großcontainerschiffe in Dienst gestellt, unser Flottenoptimierungsprogramm weiter vorangetrieben und Biotreibstoffe gebunkert haben.

Wie stellt sich Hapag-Lloyd auf die angespannte geopolitische Lage und das herausfordernde Marktumfeld im neuen Geschäftsjahr ein?

Wir werden wachsam und agil bleiben, denn die geopolitischen Entwicklungen, wie beispielsweise die aktuelle Situation im Roten Meer, führen erneut zu wachsenden Problemen in den globalen Lieferketten und erfordern flexible Anpassungen unseres Servicenetzwerks. Gleichzeitig erwarten wir, dass das Marktumfeld angesichts der auch in diesem Jahr hohen Zahl an Schiffsauslieferungen weiterhin schwierig bleibt. Insofern müssen wir unsere Stückkosten weiter senken, um auch künftig profitabel und wettbewerbsfähig zu bleiben – etwa durch Einsparungen auf der Beschaffungsseite und Anpassungen in unserem Servicenetzwerk. Darüber hinaus haben wir unsere Strategy 2030 finalisiert und werden diese nun schrittweise intern wie extern ausrollen und mit unseren Teams umsetzen. Wir werden dabei unseren Fokus auf Qualität und Nachhaltigkeit nochmals deutlich intensivieren. Dabei wird uns auch die jüngst mit Maersk vereinbarte „Gemini Cooperation“ helfen, mit der wir ein flexibles Servicenetzwerk im Seeverkehr mit branchenführender Zuverlässigkeit schaffen werden. Zugleich möchten wir in unserem neuen Geschäftsfeld Terminal & Infrastruktur weiterwachsen und unseren Anteil und das Angebot beiden Hinterlandverkehren deutlich ausbauen. Darüber hinaus gilt es auch, unsere globale Top 5 Marktposition zu stärken und Verbesserungen in puncto Kosteneffizienz und Produktivität zu erzielen.

Michael Kastl im Interview mit Rolf Habben Jansen
Michael Kastl, Managing Director Treasury, Finance & Investor Relations

Das bedeutet zugleich, es wird verstärkt investiert?

Ja, das ist ein entscheidender Teil unserer Strategy 2030. Da sprechen wir insbesondere über Investitionen in Terminals und Infrastruktur sowie in unsere Schiffs- und Containerflotte und entsprechende Dekarbonisierungmaßnahmen, die uns dabei helfen, bis 2045 klimaneutral zu werden. Wir investieren aber auch gezielt in neue IT-Technologien, eine effizientere Datenverarbeitung und Künstliche Intelligenz ebenso wie in die Kompetenzen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – beispielsweise über unsere Hapag-Lloyd Academy, mit der wir ein neues Lernökosystem schaffen und unseren Mitarbeitenden Zugang zu einer Vielzahl von persönlichen und digitalen Ressourcen bieten. Diese helfen ihnen dabei, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln, große Trends im Auge zu behalten und Mehrwert zu schaffen für unsere Kunden wie für Hapag-Lloyd.

Hier schließt sich dann auch der Kreis zum Thema Qualität?


Absolut. Wir haben den Anspruch, die unangefochtene Nummer eins für Qualität für unsere Kunden zu sein. Das funktioniert nur, indem wir unsere Kompetenzen kontinuierlich stärken und ein attraktives Arbeitsumfeld schaffen, das auch im internationalen Wettbewerb um die besten Talente überzeugt. Jeden Tag setzen unsere weltweiten Teams alles daran, die Lieferketten unserer Kunden bestmöglich am Laufen zu halten – und mit dieser erstklassigen Mannschaft sind wir sehr zuversichtlich, dass wir auch alle künftigen Herausforderungen gut meistern werden. Die Interessen unserer Aktionäre und Kunden ebenso wie die unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden wir dabei fest im Blick behalten. Ihnen allen gilt mein herzlicher Dank für die intensive Zusammenarbeit und das Vertrauen in unsere Arbeit und in den von uns gesetzten strategischen Kurs.

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CEO Rolf Habben Jansen und Michael Kastl
CEO Rolf Habben Jansen und Michael Kastl im Gespräch
„Wir haben im Berichtsjahr erneut gute Fortschritte gemacht und konnten damit unsere Strategy 2023 erfolgreich abschließen.“
„Mit unserer Strategy 2030 werden wir unseren Fokus auf Qualität und Nachhaltigkeit nochmals deutlich intensivieren.“

Michael Kastl, Managing Director Treasury & Finance, im Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden der Hapag-Lloyd AG zur Geschäftsentwicklung des Jahres 2023

Michael Kastl: Rolf, wie blickst Du auf das Geschäftsjahr 2023?


Rolf Habben Jansen: Im Großen und Ganzen verlief das Geschäftsjahr im Rahmen unserer Erwartungen: Wir sind zu Beginn mit viel Rückenwind gestartet, indem wir durch langfristige Verträge noch von der außerordentlichen Marktlage in den Vorjahren profitieren konnten. Im Zuge der Aufhebung der Covid-Restriktionen weltweit und einer Abkühlung der Konjunktur war aber bereits absehbar, dass sich die Situation der Lieferketten entspannen wird und es zu einer Normalisierung kommt. Die steigende Zahl an Schiffsauslieferungen im Markt hat zusätzlichen Druck auf die Frachtraten ausgeübt, sodass diese in der zweiten Jahreshälfte in vielen Fahrtgebieten nicht auskömmlich waren. Wir haben deshalb frühzeitig auf der Kostenseite gegengesteuert. Zum Ende des Jahres zeigte sich dann in einigen Fahrtgebieten eine Erholung der Frachtraten – auch aufgrund von Kapazitätsengpässen aufgrund der angespannten Situation im Roten Meer.

„Wir haben im Berichtsjahr erneut gute Fortschritte gemacht und konnten damit unsere Strategy 2023 erfolgreich abschließen.“
Rolf Habben Jansen im Interview
CEO Rolf Habben Jansen und Michael Kastl im Gespräch

Welchen Einfluss hatte dies auf die finanzielle Entwicklung des Unternehmens und wird es erneut eine Dividende geben?

Insbesondere aufgrund eines immer noch sehr guten ersten Halbjahres, haben wir 2023 ein Konzernergebnis von 3 Milliarden Euro erzielt. Das liegt erwartungsgemäß deutlich unter dem Niveau des außergewöhnlich starken Geschäftsjahres 2022 – ist jedoch das drittbeste Ergebnis unserer Unternehmensgeschichte. Davon sollen auch unsere Aktionärinnen und Aktionäre profitieren. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen deshalb der Hauptversammlung gemeinsam eine Dividende von 9,25 Euro je Anteilsschein vor – dies entspricht insgesamt 1,6 Milliarden Euro und ist der dritthöchste Betrag, den wir jemals ausgeschüttet haben.

Welche strategischen Fortschritte konnte Hapag-Lloyd erzielen?

Wir haben im Berichtsjahr erneut gute Fortschritte gemacht und konnten damit unsere Strategy 2023 erfolgreich abschließen: Wir haben die Zufriedenheit unserer Kunden durch Qualitätsverbesserungen nochmals deutlich gesteigert und sind bei der Digitalisierung gut vorangekommen, beispielsweise mit unseren neuen Track & Trace-Geräten, mit denen wir unsere gesamte Containerflotte ausstatten und neue Services anbieten werden. Zugleich haben wir unser Terminalportfolio ausgebaut und diese Aktivitäten in einem zweiten Geschäftsfeld Terminal & Infrastruktur gebündelt, wodurch wir unser Kerngeschäft Containertransporte auch perspektivisch in wichtigen Märkten weiter stärken werden. Mittlerweile sind wir an 20 Terminals auf fünf Kontinenten beteiligt. In unseren strategischen Wachstumsmärkten Indien und Afrika haben wir weiter zulegen können. Darüber hinaus haben wir unseren CO2-Fußabdruck reduziert und damit auch beim Thema Nachhaltigkeit nochmals deutlich an Fahrtaufgenommen, beispielsweise indem wir neue moderne Großcontainerschiffe in Dienst gestellt, unser Flottenoptimierungsprogramm weiter vorangetrieben und Biotreibstoffe gebunkert haben.

Wie stellt sich Hapag-Lloyd auf die angespannte geopolitische Lage und das herausfordernde Marktumfeld im neuen Geschäftsjahr ein?

Wir werden wachsam und agil bleiben, denn die geopolitischen Entwicklungen, wie beispielsweise die aktuelle Situation im Roten Meer, führen erneut zu wachsenden Problemen in den globalen Lieferketten und erfordern flexible Anpassungen unseres Servicenetzwerks. Gleichzeitig erwarten wir, dass das Marktumfeld angesichts der auch in diesem Jahr hohen Zahl an Schiffsauslieferungen weiterhin schwierig bleibt. Insofern müssen wir unsere Stückkosten weiter senken, um auch künftig profitabel und wettbewerbsfähig zu bleiben – etwa durch Einsparungen auf der Beschaffungsseite und Anpassungen in unserem Servicenetzwerk. Darüber hinaus haben wir unsere Strategy 2030 finalisiert und werden diese nun schrittweise intern wie extern ausrollen und mit unseren Teams umsetzen. Wir werden dabei unseren Fokus auf Qualität und Nachhaltigkeit nochmals deutlich intensivieren. Dabei wird uns auch die jüngst mit Maersk vereinbarte „Gemini Cooperation“ helfen, mit der wir ein flexibles Servicenetzwerk im Seeverkehr mit branchenführender Zuverlässigkeit schaffen werden. Zugleich möchten wir in unserem neuen Geschäftsfeld Terminal & Infrastruktur weiterwachsen und unseren Anteil und das Angebot beiden Hinterlandverkehren deutlich ausbauen. Darüber hinaus gilt es auch, unsere globale Top 5 Marktposition zu stärken und Verbesserungen in puncto Kosteneffizienz und Produktivität zu erzielen.

Michael Kastl, Managing Director Treasury & Finance
„Mit unserer Strategy 2030 werden wir unseren Fokus auf Qualitätund Nachhaltigkeit nochmals deutlich intensivieren.“

Das bedeutet zugleich, es wird verstärkt investiert?

Ja, das ist ein entscheidender Teil unserer Strategy 2030. Da sprechen wir insbesondere über Investitionen in Terminals und Infrastruktur sowie in unsere Schiffs- und Containerflotte und entsprechende Dekarbonisierungmaßnahmen, die uns dabei helfen, bis 2045 klimaneutral zu werden. Wir investieren aber auch gezielt in die Kompetenzen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – beispielsweise über unsere Hapag-Lloyd Academy, mit der wir ein neues Lernökosystem schaffen und unseren Mitarbeitenden Zugang zu einer Vielzahl von persönlichen und digitalen Ressourcen bieten. Diese helfen ihnen dabei, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln, große Trends im Auge zu behalten und Mehrwert zu schaffen für unsere Kunden wie für Hapag-Lloyd.

Hier schließt sich dann auch der Kreis zum Thema Qualität?

Absolut. Wir haben den Anspruch, die unangefochtene Nummer eins für Qualität für unsere Kunden zu sein. Das funktioniert nur, indem wir unsere Kompetenzen kontinuierlich stärken und ein attraktives Arbeitsumfeld schaffen, das auch im internationalen Wettbewerb um die besten Talente überzeugt. Jeden Tag setzen unsere weltweiten Teams alles daran, die Lieferketten unserer Kunden bestmöglich am Laufen zu halten – und mit dieser erstklassigen Mannschaft sind wir sehr zuversichtlich, dass wir auch alle künftigen Herausforderungen gut meistern werden. Die Interessen unserer Aktionäre und Kunden ebenso wie die unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden wir dabei fest im Blick behalten. Ihnen allen gilt mein herzlicher Dank für die intensive Zusammenarbeit und das Vertrauen in unsere Arbeit und in den von uns gesetzten strategischen Kurs.

Vielen Dank, Rolf, für das Gespräch.

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